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Der Fall Hilsner
Ende März 1899 ereignete sich in Polná ein grausamer Mord an einem jungen Mädchen namens Anežka Hrůzová. Sofort begannen die Menschen, gegen die Juden zu sprechen. Der mittelalterliche Aberglaube, dass Juden das Blut von Nichtjuden für ihre geheimen Rituale benötigen, war gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Europa weit verbreitet.
Nach mehreren Tagen intensiver Untersuchungen wurde Leopold Hilsner, ein 22-jähriger armer polnischer Jude, inhaftiert. Die Anklage gegen Hilsner war konstruiert und stark vom damaligen Antisemitismus beeinflusst, ohne klare Beweise für seine Beteiligung an dem Verbrechen.
In zwei Gerichtsverfahren wurde Hilsner zum Tode verurteilt. Das Interesse der Medien war enorm. Später wurde seine Todesstrafe in lebenslange Haft umgewandelt, und alle Versuche, eine Überprüfung des Falls zu erreichen, blieben erfolglos.
Tomáš Garrigue Masaryk, damals ein 50-jähriger Professor an der Tschechischen Universität in Prag, versuchte Hilsner zu helfen, obwohl er dafür von vielen Menschen verurteilt wurde. Erst im Jahr 1918, nach fast zwanzig Jahren Haft, wurde Leopold Hilsner schließlich begnadigt und freigelassen.